Damals war doch alles besser…

Damals lag das Glück noch auf der Straße

Damals lag das Glück noch auf der Straße

Jüngst schrieb das Erdferkel über Computerspielnostalgie. Diese Beitrag inspirierte mich in schon fast peinlichem Maße und erwirkte, dass ich das gute alte Siedler 2 wieder installierte. Dieses schwer ergraute Musterbeispiel deutscher Handwerkskunst hat es seitdem wiederholt geschafft, mich etliche Stunden von möglicherweise sinnvolleren Tätigkeiten abzuhalten. Auch den vorwurfsvollen Blick meines kleinen Bruders, als aus einer schnell gemachten Installation eine dreistündige Sitzung geworden war, habe ich noch nicht überwunden.

Was ist das ein herrliches Spiel. Frei von jedwedem Stress siedelt man vor sich hin und hat dank automatischer Waren-, Transport- und Militärkontrolle kaum mehr zu tun, als Bauplätze und Straßen festzulegen und natürlich die verliebte, zeitlos schöne 2D-Graphik, die noch mehr Wert auf Veranschaulichung denn auf Realismus legt, zu beobachten. Und dann sind da noch die, mir fällt kein besseres Wort ein, wuselnden Träger, Esel, Gelehrte, Bauern, Soldaten und all die anderen. Unglaublich, wie einige wenige Pixel sich mit quäkendem MIDI in Endlosschleife verbünden und das gestresste Studentenhirn doch mit ihrem auf Anhieb charmanten, irgendwie übermäßig lässigen Wiegeschritt gleichermaßen fesseln und entspannen können.

Danke, BlueByte.

Schaffe schaffe, Reichle baue

Schaffe schaffe, Reichle baue

Einige Anmerkungen noch für Fans: Siedler 2 läuft zumindest noch unter Windows XP, wenn auch mit Zähneknirschen, aber viel besser in der DOSBox, in meinem Fall unter Ubuntu.
Seit zwei Jahren gibt es von BlueByte Die Siedler II – Die nächste Generation, das die alte Spielmechanik in ein zeitgemäßes Gewand hüllen soll. Ich selbst habe es leider noch nicht gespielt. Die Renaissance muss einigermaßen einträglich gewesen sein, so hat BlueByte jetzt dem Spielmodus des alten Siedler 2 eine eigene Produktreihe gewidmet, deren nächster Vertreter bald auf den Markt kommen soll.

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