Timothy Zahn: Survivor’s Quest

Timothy Zahn: Survivor's Quest

Geschichte:
4/5
Charaktere:
3/5
Humor:
2/5
Action:
5/5

Zahns Survivor’s Quest spielt zeitlich genau zwischen Vision of the Future und der langen New Jedi Order Reihe, die ich als nächstes anlesen werde. Es ist ganz anders gelagert als die Trilogien um Thrawn; statt einer die ganze Galaxis umspannenden Krise wird ein lange nur am Rande erwähntes Mysterium gelöst: Der Outbound Flight.

Der Outbound Flight war ein Projekt der Alten Republik, das kurz vor Ausbruch der Klonkriege gestartet wurde. Etwa fünfzigtausend Menschen sollten in einem riesigen Schiff die Unbekannten Regionen erkunden und schließlich die Galaxis verlassen, um in anderen Galaxien Kolonien zu gründen. Über den langen Krieg geriet das Projekt in Vergessenheit; erst viel später wurde klar, dass der Outbound Flight zerstört wurde, kaum dass er die Republik verlassen hatte. Verantwortlich dafür war Thrawn, damals noch Offizier in der Chiss Flotte.

Fünfzig Jahre später finden die Chiss nun tief in ihrem Territorium die Überreste des Outbound Flight und sammeln Vertreter der Neuen Republik, Thrawns Privatarmee Empire of the Hand und der Jedi, namentlich Luke und Mara Skywalker, um den Trümmern die letzte Ehre zu erweisen. Auf dem Flug wird offenbar, dass einige der Abgesandten nicht am Gelingen der Mission interessiert sind, sondern im Gegenteil Zwielichtiges im Schilde führen.

So ist der erste Teil des Buches einer Detektivgeschichte ähnlich, da unsere Helden versuchen herauszufinden, wer es auf wen abgesehen hat. Sie haben noch nicht alle Schichten aller Lügengeflechte durchdrungen, als sie am Ziel ankommen — und ab da entfaltet sich ein Actionabenteuer ganz nach Art von Stirb Langsam. Ich will nicht vorwegnehmen, wer gegen wen kämpft, aber zwei Jedi und eine Handvoll Elitesturmtruppen veranstalten ein Feuerwerk, dass wirklich viel Lesespaß bereitet. Der etwas flache Errettungsplot, der nebenher läuft, hat mich dann auch nicht daran gehindert, die zweite Hälfte des Buches am Stück durchzulesen.

Survivor’s Quest kann in meinen Augen nicht gegen die älteren Bücher von Zahn anstinken, aber das ist eine hohe Maßlatte und vielleicht auch ein unfairer Vergleich. Er macht einen sehr guten Job: alte und neue Charaktere werden gut beschrieben und die Geschichte kann überzeugen, von der Action ganz zu schweigen. Nebenbei wird die schon in Vision of the Future angedeutete Bedrohung leicht — ganz leicht — konkretisiert, die Entwicklung unserer Jedi etwas weiter vorangetrieben und das Empire of the Hand erstmals als ernstzunehmende Kraft eingesetzt. Alles in allem ist Survivor’s Quest also ein empfehlenswertes Buch mit viel Spannung und Action und dem Hauch von Hintergrundgeschichte, der es in den Kanon einbettenswert macht.

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